In der Raststätte an der Autobahn stehen zwei Lastwagenfahrer,

der eine Typ Vitalij Klitschko, der andere Mike Tyson. Ich will nur einen Kaffee holen und gleich weiterfahren und frage nach Kleingeld.

Mike Tyson erzählt gerade eine Geschichte, von wegen sein Chef kann ihn mal, er will eine Niederlassung in Riga gründen (er kramt Wechselgeld für mich aus der Tasche), aber nee, nicht mit ihm, da soll sich der Chef einen anderen Fahrer suchen, er ist der einzige im Betrieb außer dem Italiener, der den Süden bedient (er gibt mir das Geld; zweieinhalb Köpfe größer und breiter als ich: *das Garagentor*), so viel Zuschläge kann ihm sein Chef gar nicht zahlen, dass er eine Niederlassung im Osten aufmacht (ich stehe ratlos vor dem Automaten, studiere die Anweisungen), das würde ja alles an ihm hängen bleiben (er schiebt mich zur Seite „Was fürn Kaffee willste denn?“) und sein Chef hat keine Ahnung vom Osten, der ist nur Blabla und heiße Luft („normal mit Milch …“), soll DER CHEF doch die Tour nach Moskau fahren, Mike Tyson muss immer seine Knarre dabeihaben in Russland (er drückt über meine Schulter die Knöpfe, während er weiter erzählt) und den LKW nachts auf dem Parkplatz gegen die Mafia verteidigen („Zucker?“), das kommt alles nicht in Frage, dass er eine Niederlassung im Osten aufbaut, das kann sich der Chef in die Haare schmieren, das ist eine saublöde Idee, typisch der Chef (er schiebt sich an meiner Nase vorbei – ich sehe NICHTS außer einer grünen Bomberjacke), er hat die Schnauze voll, er hat Familie und riskiert jeden Tag im Osten sein Leben (er pappt mir einen Deckel auf meinen Kaffee), das macht sich der Chef gar nicht klar („Pass auf, dass du nix verschüttest …!“) und sein Kumpel nickt mir zum Abschied aufmunternd zu und ruft „GUTE FAHRT!“